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Samstag, 1. April 2017

Nach dem erfolgreichen Einzug der AfD in den saarländisch Landtag fehlte ausgerechnet ein Vertreter unserer Partei in der Sendung "Anne Will". Die Erklärung der ARD: "Der Fokus unserer Sendung lag auf den bundespolitischen Auswirkungen der Wahl im Saarland sowie auf möglichen Regierungskoalitionen im Bund. Da die AfD im Bundestag noch nicht vertreten ist und derzeit alle anderen Parteien eine Koalition mit ihr ausschließen, haben wir diesmal darauf verzichtet, einen AfD-Vertreter einzuladen."
Prof. Dr. Jörg Meuthen
16 Std. ·
Vor kurzem hatte ich in meiner morgendlichen Kolumne den offensichtlichen Talkshow-Bann des Staatsfernsehens gegen unsere Bürgerpartei thematisiert.
Dies hat gewisse Wellen geschlagen - was man zum Beispiel an einem vor Zynismus und Selbstgerechtigkeit geradezu triefenden Kommentar der sogenannten "Moderatorin" Anja Reschke im Magazin "ZAPP" erkennen kann. Moderat war da gar nichts mehr - was auch nicht verwundert: Diese Frau bringt genau die richtigen Qualifikationen mit, welche man als Leiterin der Abteilung Innenpolitik beim Norddeutschen Rot-Funk benötigt.
Aber dieser Kommentar ließ tief ins Selbstverständnis des zwangsfinanzierten Staatsfernsehens blicken - wenn Sie starke Nerven haben, klicken Sie hier:
https://www.facebook.com/panorama.de/videos/759013167598697/?autoplay_reason=gatekeeper&video_container_type=0&video_creator_product_type=0&app_id=273465416184080&live_video_guests=0
Ebenfalls tief blicken ließen auch die Reaktionen der Sender auf Zuschaueranfragen, warum kaum noch AfD-Politiker eingeladen werden. Einige Zuschauer haben mir diese Reaktionen zugeschickt, und ich darf Ihnen nun die wahrhaft besten Begründungen der Sender für den gegen uns verhängten Bann präsentieren.
Los geht's mit der Zuschauerredaktion von "Anne Will". Auf die Frage, weshalb wir nach dem erfolgreichen Einzug in den Landtag des Saarlandes nicht zur entsprechenden Sendung eingeladen wurden, hieß es:
"Der Fokus unserer Sendung lag auf den bundespolitischen Auswirkungen der Wahl im Saarland sowie auf möglichen Regierungskoalitionen im Bund. Da die AfD im Bundestag noch nicht vertreten ist und derzeit alle anderen Parteien eine Koalition mit ihr ausschließen, haben wir diesmal darauf verzichtet, einen AfD-Vertreter einzuladen."
Offensichtlich hätte ein Einzug der AfD in den Bundestag keine Auswirkung auf mögliche Regierungskoalitionen! Schön auch, dass man sagt, "diesmal" sei kein AfD-Vertreter eingeladen worden. Diesmal nicht, aber sonst regelmäßig? Der letzte AfD-Politiker bei Frau Will war vor fast zehn Monaten (!) zu Gast, nämlich am 5. Juni des vergangenen Jahres - DAS ist die Realität!
Bleiben wir noch bei der ARD. Die Programmdirektion antwortet einem Zuschauer wie folgt:
"Bei der AfD handelt es sich derzeit noch um eine Randpartei […] Grundsätzlich tragen die im Bundestag vertretenen Parteien die Verantwortung für die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland. Aus diesem Grund werden sie vorrangig befragt. Die Zusammensetzung der Gästerunden in den Talkshows des Ersten […] stellt keine Ausgrenzung der AfD-Positionen dar, sondern bildet die - momentane - gesellschaftliche Realität in Deutschland ab."
Falls es bei der ARD noch niemand gemerkt hat: Unsere "Randpartei" hat elf Landtage am Stück erobert, mehrmals sogar als zweitstärkste Kraft, und ist seit Monaten bundesweit drittstärkste Kraft bei ernstzunehmenden Umfrageinstituten, die nicht bekanntermaßen CDU- oder SPD-nah sind. Und da sollen wir nicht wesentliches Element der "gesellschaftlichen Realität in Deutschland" sein?
Bliebe noch der letzte argumentative Haltegriff: "Aber die AfD ist ja nicht im Bundestag". Stimmt - genau wie die FDP. Die Anzahl der eingeladenen FDP-Teilnehmer in ARD-Talkshows des ersten Quartals beträgt allerdings nicht null, sondern sieben! Irgendwas scheinen wir verpasst zu haben in Sachen "FDP im Bundestag".
Aber es kommt noch besser. Die Programmdirektion schreibt weiter:
"Allerdings werden die Redaktionen nicht jede gezielte Provokation ihrer Vertreterinnen und Vertreter zum Anlass nehmen, diese zu thematisieren."
Was ist denn eine gezielte Provokation, und was ist keine? Den Finger in die Merkel-Groko-Wunde legen - ist das Provokation? So ähnlich wie früher Majestäts-Beleidigung?
Oder versteht sich die ARD mittlerweile als Schutzpatron von Merkel & Schulz? Das wäre ein jämmerliches journalistisches Selbstverständnis. Früher dienten die Medien als Schutz der Bürger vor den Mächtigen - heute verstehen sich manche Medienschaffende wohl eher als Schutz der Mächtigen vor den Bürgern.
Soweit zur ARD. Sie, liebe Leser, können sich Ihren Teil zu den tatsächlichen Beweggründen der gut abgeschotteten und völlig intransparent agierenden Redaktionsstuben sicherlich selbst denken.
Aber glauben Sie bitte nicht, dass es beim ZDF wesentlich besser wäre. Dort schreibt die ZDF-Zuschauerredaktion:
"Wir suchen die Gäste für unsere politische Talksendung „maybrit illner“ sorgfältig aus. Idealerweise vertreten die verschiedenen Gesprächspartner fundiert das aktuelle Thema und unterschiedliche Standpunkte. Es ist allerdings unmöglich, immer alle gesellschaftlichen Gruppen oder politischen Schattierungen in einer solchen Runde abzubilden."
Man fragt sich: Hat unsere politische "Schattierung" den Verantwortlichen schon den klaren Blick auf die Verhältnisse getrübt? Offenbar ja, denn die ausgewogene Mischung bei Frau Illner seit Jahresbeginn sieht wie folgt aus: 10x Union, 7x SPD, 5x Grüne, 2x FDP, 1x Linke - und im letzten Türkei-Dauertalk-Monat noch diverse Erdogan-Anhänger.
AfD-Vertreter: Exakt null.
Man könnte auch sagen: Erdogans AKP findet statt in deutschen Wohnzimmern, unsere Bürgerpartei aber nicht. Ein Medien-Skandal erster Güte, zwangsfinanziert per "Demokratie-Abgabe".
Diesen Skandal werden wir in Kürze mit einem offenen Brief an die Verantwortlichen der Sender thematisieren. Sie, liebe Leser, werden die ersten sein, die ihn zu Gesicht bekommen werden.
Zeit für ausgewogene Diskussionen im Staatsfernsehen - und damit eben auch Zeit für die #AfD.

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