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Freitag, 3. Februar 2017

Diesen Besuch bei ihrem obersten Grenzschützer hatte sich die Kanzlerdarstellerin sicher anders vorgestellt: Auf offener Bühne wurde sie vom türkischen Machthaber in einer Art und Weise abgewatscht, wie dies auf diplomatischem Parkett höchst selten vorkommt.
Dabei war die grundsätzliche Aussage dieser Dame ausnahmsweise gar nicht kritikwürdig, sprach sie doch davon, dass der IS "islamistischen Terror" verbreite, den man gemeinsam bekämpfen müsse.
Offenbar haben die Berater dieser Darstellerin ein weiteres Mal versagt, sonst hätte sie gewusst, wie der türkische Vorzeige-Demokrat auf den Begriff des "Islamismus" reagiert, nämlich mit der entschiedenen Negierung desselben. Nach seiner Weltsicht gibt es nämlich gar keine Trennlinie zwischen Islam und Islamismus, sondern es gibt nur EINEN Islam.
Dieser Line blieb er konsequent treu: Auf Merkels wie üblich lustlos vorgetragenen Appell bestritt er sofort, dass es überhaupt islamistischen Terror gebe, da der Islam eine Religion des Friedens sei; er verbitte sich (!) daher solche Ausdrücke, sie seien eine Verletzung für alle Muslime.
Mit Verlaub, aber hier muss an irgendeiner Stelle in der Argumentation dieses Herrn ein Irrtum vorliegen: Nach westlicher Lesart wurde die Unterscheidung in "Islam" und "Islamismus" ja gerade deshalb eingeführt, um die Mehrzahl der friedliebenden Muslime eben nicht durch die Terrorakte fanatischer Moslems in eine Art Sippenhaft zu nehmen, sondern um sie zu schützen.
Wenn Erdogan also verneint, dass es eine solche Differenzierung überhaupt geben darf, wirft er alle seine Glaubensbrüder und -schwestern in einen Topf mit denjenigen, die kurz vor ihren menschenverachtenden, blutrünstigen Attentaten einen ganz bestimmten, religiös motivierten Schlachtruf von sich geben, den jeder von uns mittlerweile zur Genüge kennt. Dann aber könnte von einer Religion des Friedens keine Rede mehr sein.
Von einem Kanzler mit Format hätte man erwarten dürfen, dass auf diesen diplomatischen Affront eine rhetorisch geschliffene Antwort erfolgt, die diesen offensichtlichen dialektischen Widerspruch fein säuberlich filetiert.
Allein: Wann hatte Deutschland zuletzt einen Kanzler mit Format? Darüber gehen die Meinungen weit auseinander, nur eines scheint klar zu sein: Seit dem Amtsantritt dieser Frau ganz sicher nicht mehr. Ihre bemühten Versuche, den türkischen Machthaber anschließend über die beiden Begriffe zu belehren, waren im besten Falle eines: Peinlich.
Zeit, den Peinlichkeiten im Kanzleramt ein Ende zu bereiten. Zeit für die #AfD.
https://www.welt.de/…/Erdogans-verbale-Ohrfeige-fuer-Kanzle…

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